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Fabrikgespräch zur nachhaltigen Reststoffverwertung

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Die Korn Recycling GmbH aus Albstadt war am 05.02.2025 Gastgeber des ersten Fabrikgesprächs des Jahres 2025 und hat damit einen wichtigen Impuls für die Zukunft der Abfallwirtschaft gesetzt.

Ein zentrales Thema des morgendlichen Treffes, bei dem Unternehmer aus dem Landkreis Sigmaringen teilgenommen haben, war nachhaltige Reststoffverwertung und der Weg zum „sauberen Abfall“. Die Sammlung und Entsorgung von Rest- und Abfallstoffen bildet ein wichtiges Handlungsfeld für Betriebe auf dem Weg zu nachhaltigeren Prozessen. Das Potenzial der Reststoffe für eine Wiedernutzbarmachung als Sekundärrohstoff oder als alternative Energiequelle bietet enorme Möglichkeiten. Die Firma Korn Recycling übernimmt als Dienstleister die Entsorgung und Verwertung von Abfällen für Kunden aus den Bereichen Industrie, Gewerbe und Handwerk, Kommunen sowie Privatkunden. Am Hauptsitz in Albstadt betreibt die Firma eine Sortier- und Aufbereitungsanlage, in der qualitätsgesicherte und hochkalorische Ersatzbrennstoffe für Zementwerke, Industrie sowie kommunale Kraftwerke hergestellt werden. Im Rahmen des Fabrikgesprächs informierte Wolfgang Kowalczyk, Mitglied der Geschäftsleitung, über Innovationen und Möglichkeiten beim nachhaltigen Umgang mit Reststoffen. Er zeigte die Potenziale von Ersatzbrennstoffen als alternative Energiequelle zu fossilen Energieträgern für Industrie und Gewerbe auf.

Als Pionier in der Herstellung von Ersatzbrennstoffen verfolgt Korn Recycling seit 2002 das Konzept „Waste to Energy“ und begreift Abfall als wertvolle Ressource. Aus den verarbeiteten Abfällen entstehen Ersatzbrennstoffe, die wie Kohle eingesetzt werden können. Dadurch spart das Unternehmen jährlich rund 69.000 Tonnen CO2 ein. Ziel ist die optimale Rohstoffrückgewinnung, die durch ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut zur Rückgewinnung seltener Erden weiter vorangetrieben wird.

Gegründet 1978, beschäftigt Korn Recycling heute 230 Mitarbeiter an sieben Standorten, verteilt zwischen Stuttgart und dem Bodensee. Im Dreischichtbetrieb werden jährlich rund 300.000 Tonnen Abfälle verarbeitet. Hohe Gefahren im täglichen Arbeitsablauf geht von Batterien im Abfall aus. Täglich verzeichnet Korn Recycling zwei bis drei Feueralarme, verursacht durch unsachgemäß entsorgte Lithium-Ionen-Batterien. Um diesen Risiken zu begegnen, investiert das Unternehmen in modernste Technologien: Ein neu entwickeltes Gerät, das Batterien zuverlässig detektieren und ausschleusen kann, wurde in Zusammenarbeit mit einem jungen Start-up aus Würzburg realisiert. Die Technologie stößt bereits auf großes Interesse innerhalb der Branche.

Die Sortieranlage von Korn Recycling verarbeitet bis zu 100.000 Tonnen genehmigten Input pro Jahr und setzt dabei auf ein KI-gestütztes Röntgensystem zur Erkennung von Batterien. Ergänzt wird das Sicherheitskonzept durch automatische Löschanlagen und ein firmeneigenes Löschfahrzeug. Auch Verpuffungen durch nicht ausgelöste Airbags im Abfall stellen eine Herausforderung dar, die das Unternehmen mit innovativen Sicherheitsmaßnahmen meistert.